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Spezielle Aktionen und Veranstaltungen

Zum Schulleben gehören auch einige spezielle Aktionen und Veranstaltungen, die im Rahmen des Unterrichts und auch außerhalb stattfinden.

Exemplarische Auswahl

Ein Schüler der Klassenstufe 9 belegt beim Schülerwettbewerb „Stadiondach – durchdacht konstruiert“ der Ingenieurkammer Baden-Württemberg den 2. Platz.

Die Aufgabe waren die Planung und das Modell einer Dachkonstruktion für die Zuschauertribüne in einem Fußballstadion.
Das Dachmodell sollte eine Last von 250g tragen können. Dazu durften ausschließlich „einfache“ Baumaterialien verwendet werden: z.B. Holzstäbchen, Frischhaltefolie oder Papier.

Mit seinem Modell „Das magische Dreieck“ konnte der Schüler die 5-köpfige Jury überzeugen. Ein gutes Gesamtkonzept, die architektonische Finesse, die stimmige Materialauswahl, die Stabilität und die Verarbeitung sorgten für Urkunde, Preisgeld, Pokal und Medaille.

Der Belastungstest war für „das magische Dreieck“ kein Problem. Ein minimalistisches Design, das sich auf pyramidal angeordneten Stützen entfaltet, bildet das signifikante Merkmal der attraktiven Dachkonstruktion, die den Fußball in den Schatten stellt. „Das magische Dreieck“ ist das Markenzeichen für ein sehr transparent wirkendes Stadiondach, das beste Lichtverhältnisse ermöglicht und dabei den Blick in den blauen Himmel öffnet.

Die Schulgemeinschaft gratuliert ganz herzlich zu dieser herausragenden Leistung!

Im Rahmen einer Unterrichtseinheit im Wahlpflicht-Kurs AES Klasse 7 hatte Frau Realschullehrerin Olga Gerlach das örtliche Deutsche Rote Kreuz zum Thema „Erste Hilfe bei Notfällen“ eingeladen. Gerne folgte der DRK-Ausbildungsleiter Herr Christian Holzer dieser Einladung.

Zunächst hatten die hochmotivierten Schülerinnen und Schüler ausreichend Gelegenheit, über ihre Notfall-Erfahrungen zu berichten und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sie kennengelernt oder möglicherweise eingesetzt haben.

Im Anschluss gab Herr Holzer einen systematischen Überblick über die Hilfemaßnahmen bei einem Notfall, beginnend mit dem Absetzen eines Notrufs. Nach dem bewusst sehr knapp gehaltenen Theorie-Teil durften die Schülerinnen und Schüler ganz praktisch die stabile Seitenlage und die Herz-Lungen-Wiederbelebung an der Übungspuppe ausprobieren.
Ergänzend informierte Herr Holzer auch über einige aktuell wichtig gewordenen Aspekte der "Notfallvorsorge": Was ist zu tun, wenn eine Sirene heult? Was bedeuten die unterschiedlichen Signaltöne?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Kooperation der Realschule Rutesheim mit dem DRK Ortsverein Rutesheim sehr Gewinn bringend war. Herzlichen Dank an Herrn Holzer für den äußerst interessanten und lehrreichen Erste-Hilfe-Vortrag.

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 haben sich im Musik-Unterricht ausführlich mit der Unterrichtseinheit „Musicals – Musik und Theater“ beschäftigt. In Form eines Planspiels wurde in Kleingruppen an verschiedenen Aspekten der Musical-Produktion gearbeitet. Dazu gehörte u.a. das Wissen über die Anfänge des Musik-Theaters und seiner Entwicklung, die Kenntnis einiger herausragender Werke und der Einblick in die zahlreichen Berufsfelder, die mit der Aufführungskultur verbunden sind.

Ein sehr praktisches Highlight dieses Projekts war der Entwurf bzw. das Modell des Bühnenbilds für ein von den Schülerinnen und Schülern ausgedachtes Musical. Ein Schüler baute in mehrstündiger Arbeit für seine Gruppe extra das Modell eines Bühnenraums. – Eine echte Herausforderung der Kreativität!

„Winter ohne Schnee, schmelzende Gletscher und Polkappen, immer heißere Sommer: Unsere Erde kommt ins Schwitzen. Schuld daran ist der Mensch, sind wir.“ Diese Annahme war Ausgangspunkt für ein Projekt der Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 im Rahmen des NWA-Unterrichts (Naturwissenschaftliches Arbeiten).

Die aktuellen Auswirkungen der globalen Erwärmung sind vielfältig: Neben weltweit auftretenden Wetterextremen – wie z.B. Starkregen, Stürme oder Hitzewellen – schmelzen Gletscher und beide Polkappen, der Meeresspiegel steigt und gefährdet vor allem die Existenz von Inselgebieten und die bevölkerungsreichen Delta-Regionen weltweit.

Andererseits sind Klimaschwankungen in der Erdgeschichte nichts Neues. In den vergangenen 100 Jahren hat sich das Klima jedoch außergewöhnlich schnell und extrem verändert. Auslöser dieser bedrohlichen Entwicklung ist zweifellos der in den „westlichen Industrienationen entwickelte Lebensstil der Wohlstandsgesellschaft“, zu dem auch unsere Mobilitätserwartungen gehören.

Die ständig wachsende Weltbevölkerung verbrennt Kohle, Öl und Gas in großen Mengen und setzt damit das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) frei. Damit wird der natürliche Treibhauseffekt massiv verstärkt. Der große Energiebedarf ist aber nicht der einzige Klimakiller. Auch die moderne Landwirtschaft mit Intensivtierhaltung und hohem Einsatz von Kunstdünger belastet das Klima. Nicht zuletzt werden durch die rücksichtslose Abholzung von Urwäldern natürliche CO2-Speicher zerstört.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a haben sich im Rahmen der FiP (Fachinterne Überprüfung) mit diesen Themen intensiv beschäftigt und ihre Erkenntnisse produktiv umgesetzt. Im NWA-Unterricht wurde wöchentlich in Kleingruppen recherchiert und im Anschluss experimentiert, programmiert, gehämmert, geklebt und bemalt. Entstanden sind vielfältige und beeindruckende Modelle, die die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels anschaulich erklären. Darüber hinaus werden auch die aktuellen Möglichkeiten für einen effektiven Klimaschutz aufgezeigt.

Einhellige Meinung der Schülerinnen und Schüler: „Auch wir können etwas zum Klimaschutz beitragen!“

Auf Einladung der Fachschaft Englisch – unter der Leitung von Realschullehrerin Lisa Beck – gastierte das „White Horse Theatre“ an der Realschule Rutesheim.

Der Name dieser Gruppe bezieht sich auf das Symbol des weißen Pferdes auf der Flagge der angelsächsischen Einwanderer, die vor 1500 Jahren aus Deutschland nach England gekommen waren.
„White Horse Theatre“ ist ein pädagogisch ambitioniertes Tournee-Theater, das seit 1980 englischsprachige Theaterstücke in deutschen Schulen aufführt und inzwischen zu den europaweit größten professionellen Theatergruppen gehört.

Mit den beiden Theaterstücken „The Green Knight“ und „All's Well that Ends Well“ gelingt es dem Autor und Theaterdirektor Peter Griffith nicht nur die Zuschauer bestens zu unterhalten, sondern auch für die Beherrschung der fremden Sprache zu werben.


"The Green Knight"

Das Stück „The Green Knight“ für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 7 erzählt eine Geschichte, die am Hof des legendären King Arthur spielt. Ein riesiger Ritter, in Grün gekleidet, fordert Arthurs Ritter zum Kampf heraus. Sir Gawain nimmt die Herausforderung an, bemerkt jedoch zu spät, dass der grüne Ritter ein Zauberer ist. So beginnt ein wildes Abenteuer durch finstere Wälder und eisiges Gebirge, bis sich am Ende die beiden Rivalen gegenüberstehen. - Wie kann der ehrenwerte Sir Gawain in dieser Welt der Tricks und Zauberei gewinnen?

Dieses Unterstufen-Stück orientiert sich am Vokabular, das den Schülerinnen und Schülern im Alter von 10 bis 13 Jahren zur Verfügung steht. Der klare Darstellungsstil, der das Publikum direkt anspricht, verstärkt die Komik im Gang der Handlung. So können selbst Schülerinnen und Schüler mit noch wenig Englischkenntnissen der Aufführung folgen.


"All's Well that Ends Well“

Auch das für die Klassenstufen 8 und 9 konzipierte Theaterstück „All's Well that Ends Well“ ist in einem an das Publikum angepassten Englisch verfasst und wird zudem pantomimisch untermalt. Der Inhalt ist zudem auf die möglichen Probleme der Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 16 Jahren zugeschnitten.

Diese neue Version der Shakespeare-Komödie „Ende gut, alles gut“ erzählt in modernem Englisch die Geschichte von Helena und ihrer Entschlossenheit, Bertram zu heiraten - egal welche Gefahren oder Schwierigkeiten sich ihr in den Weg stellen. - Werden Helena und Bertram letzten Endes zusammen sein? Falls ja, wird letztlich alles gut gehen?


Auch wenn die Schülerinnen und Schüler möglicherweise nicht jedes einzelne Wort im Bühnenstück verstanden haben, so ist es den engagierten jungen Darstellern des „White Horse Theatre“ auf jeden Fall gelungen, das Publikum der Realschule Rutesheim zu begeistern. Am Ende waren sich alle – fast ausnahmslos – einig, dass man diesen „Englischunterricht“ der besonderen Art erlebt haben muss.

"Ich habe Deutschland vergeben, ...“

Yosef Aron, ein 83-jähriger Überlebender des Holocaust, als Zeitzeuge zu Gast an der RSR

Annähernd 80 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Realschule Rutesheim hatten vor einigen Wochen die einzigartige Möglichkeit, die Verbrechen des Holocausts, des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden, anhand der Schilderungen eines Zeitzeugen hautnah kennenzulernen.


Erschütternd und schockierend zu hören waren die Grausamkeiten und die Leiden, die Yosef Aron als Kind zugefügt wurden; andererseits beeindruckte der 83-jährige die Zuhörerschaft durch seinen Lebensmut und seine Frömmigkeit.

Die Deportation
1935 wurde Yosef Aron in Frankfurt am Main geboren. Als Fünfjähriger wurde er gemeinsam mit seiner Familie in ein Konzentrationslager deportiert. Hundegebell, das Geschrei „Juden raus!" und die Peitschenhiebe der SS gehören zu den schrecklichen Erinnerungen, als man Yosef und seine Geschwister barfuß und im Nachthemd aus dem Bett holte, um sie zusammen mit 1000 anderen Kindern in einen Viehwaggon zu verladen und abzutransportieren. Das war das letzte Mal, dass der Fünfjährige seine Mutter und acht seiner zehn Geschwister sah.

KZ Bergen-Belsen
"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was die mit uns gemacht haben," so leitete Yosef Aron seine Schreckens-Erfahrungen im KZ Bergen-Belsen ein: „Frühmorgens wurden wir zum Appell gerufen, mussten stundenlang stehen. Wer Müdigkeit zeigte, erhielt eine Kugel in den Kopf. "Wir wollen keine müden Leute“, hieß es.“ Als Yosef einmal eine Kartoffel fand und er vom KZ-Personal dabei erwischt wurde, wie er sie mit anderen teilen wollte, schrie man ihn an: "Die Kartoffel gehört nicht den Juden, sie gehört dem deutschen Volk!". Zur Strafe prügelte man ihn, im Folterkeller riss man ihm die Fußnägel aus. Mit blutenden Füßen und unsäglichen Schmerzen wurde der fünfjährige Yosef schließlich ins Lager zurückgebracht, wo seine Leidensgenossen ihn warnten: "Wenn du liegenbleibst, wirst du erschossen.“ Yosef trotzte der unsäglichen Grausamkeit seiner Bewacher. Einziger Antrieb war sein Überlebenswille. Durch die Folter geschwächt galt er aber irgendwann nicht mehr als arbeitsfähig und wurde von einem Todeskommando für die Gaskammern in Auschwitz bestimmt.

Völlig überraschend wurden er und vier weitere Jungen jedoch noch einmal zurückbehalten. Die damit verbundene Hoffnung dauerte nur kurz. Das, was dann begann, bezeichnet Yosef Aron als „die schlimmste Hölle“. Tagelang wurde er in einer abgelegenen Lagerhütte von den KZ-Aufsehern ausgepeitscht. Während fünf Jahren wurden die Kinder mehrmals am Tag von deutschen Soldaten vergewaltigt. "Eine Chance, sich zu wehren, gab es nicht. - Ich war letztlich wie ein wildes Tier." Drei der fünf Jungen überlebten diese verbrecherischen Quälereien nicht.

Leben nach dem KZ
Yosef Aron gab auch eine Antwort auf die unausgesprochene Frage, wie ein Leben nach dem Konzentrationslager überhaupt denkbar und möglich ist. Tatsächlich haben die Erfahrungen des Holocausts viele Überlebende daran gehindert, weiter an Gott zu glauben. Yosef Aron hat die gegensätzliche Erfahrung gemacht. Für ihn war es gerade der Gottesglaube, den er in seinem Elternhaus mitbekommen hatte, der ihm half, den KZ-Terror zu überstehen. Immer wieder suchte er Kraft im Gebet. In seinem langen Leben machte er einige Male die erstaunliche Erfahrung, dass sein Gebet erhört wurde.

Eine Leidensgeschichte
Am 15. April 1945 befreiten britische Soldaten die Gefangenen des KZs Bergen-Belsen. Mehr tot als lebendig spürte der zehnjährige Yosef, wie ihn jemand auf den Arm nahm und wegtrug; damals wog er noch 11 Kilo. Seine Leidensgeschichte war mit der Befreiung noch nicht beendet. Der Junge war psychisch absolut verstört. Im KZ hatte er fünf Jahre lang mit niemandem gesprochen. Lesen und Schreiben hatte er nie gelernt. Zudem begann für ihn eine sechsjährige Odyssee, in der er von einem Land in ein anderes abgeschoben wurde. Schließlich landete er in Palästina, wo er monatelang obdachlos auf der Straße lebte. Nach neun Monaten nahm sich die israelische Familie Rubinstein seiner an, die ihm auch dabei helfen wollte, eine Arbeit in einem Café zu bekommen. Der befreundete Cafébesitzer lehnte ab: "Was soll ich mit so einem abgemagerten und kranken Menschen machen? Den kann ich nicht brauchen!" Von dieser Mitleidlosigkeit zutiefst verletzt, wandte sich Yosef Aron schreiend an Gott: "Was soll ich tun? Zeig mir einen Weg, Gott!"
Und Yosef erlebte – wie er erzählt – ein echtes Wunder.

Ein Wunder
Er erlebte, wie ihn ein Blitz durchzuckte, er spürte Wärme und Ruhe. Von einem Moment auf den anderen konnte er lesen, schreiben und rechnen. So verändert stellte er sich erneut dem Cafébesitzer vor, der ihn spontan als Kellner einstellte. Yosef Aron war der geborene Kellner. Mit Hingabe übte er seinen Beruf bis ins hohe Alter aus. Heute genießt er seinen Lebensabend in einem Heim für Holocaust-Überlebende der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ).

"Ich habe Deutschland vergeben.“
Ganz besonders beeindruckt waren die Zuhörerinnen und Zuhörer der Realschule Rutesheim schließlich, als Yosef Aron aus tiefster Überzeugung bekannte: "Ich habe Deutschland vergeben. Das war Gottes Wunsch an mich." Dass diese Aussöhnung von Yosef Aron gelebt wird, das konnten die Anwesenden spüren. Er ist heute gegenüber uns Deutschen ohne irgendeine Spur von Bitterkeit. Seine überzeugende Botschaft: "Man muss immer vergeben können und das tue ich auch." Zu seinem 70. Jahr in Israel wünscht sich der Holocaust-Überlebende Yosef Aron vor allem Frieden für Israel und Palästina.